NLP Jasmund

Rügen ist für seine bis zu 100 m hohe Kreide-Kliffküste im NLP Jasmund bekannt. Der oberhalb gelegene Buchenwald beherbergt eine einzigartige Vielfalt an Mooren und Moosarten und gehört mittlerweile zum UNESCO-Weltnaturerbe. Bitte informieren Sie sich vor einem Besuch über die aktuelle Witterung und mögliche Küstenabbrüche und reisen Sie aufgrund der hohen Besucherzahlen möglichst mit öffentlichen Verkehrsmitteln an.

Der Nationalpark Jasmund nimmt den östlichen Teil der gleichnamigen Halbinsel im Nordosten der Insel Rügen ein. Er liegt in Höhen von -10 bis 161 m NN und gehört zur Landschaftseinheit „Nord- und ostrügensches Hügel- und Boddenland“.

Die Halbinsel Jasmund erhebt sich als massiver Block aus dem Meer und stellt ein glazial überformtes präweichselglaziales Kreide-Hochgebiet dar. Die durchschnittlich 125 m hoch gelegene Stubnitz-Waldrückenplatte ist infolge glazitektonischer Stauchung der Kreide von beiden Seiten her spiegelsymmetrisch stark reliefiert. Die höchsten Erhebungen sind der Piek-Berg (161 m), der Trenzer Berg (148 m), die Herthaburg (136 m) und der Fahrnitzer Berg (138 m). Die in zwei fächerartigen Komplexen parallel angeordneten wallartigen Höhenzüge – Stauchmoränenschuppen der Weichsel-Kaltzeit – verlaufen im Bereich der Waldrückenplatte von West nach Ost. Schmale Senken zwischen ihnen sind stellenweise vermoort, ebenso zahlreiche kesselartige Vertiefungen auf der Hochfläche. Die Mehrzahl der Moore und Sümpfe der Stubnitz befindet sich in oberflächlich abflusslosen Senken. In einem Kesselmoor wurden in 600 Jahren fünf Meter Torf gebildet, das entspricht einem jährlichen Zuwachs von etwa neun Millimetern. Dies sind die höchsten in Mitteleuropa bekannten Werte für Torfakkumulation. Bäche haben vor allem den Ostteil der Stubnitz zertalt. Sie entspringen in kesselartig vertieften Quellmulden, fließen in mehr oder weniger flachen Muldentälern über die Stubnitz-Waldrückenplatte nach Osten, haben nahe der Küste steilwandige Kerbtäler eingetieft und münden mit kleinen Wasserfällen in die Ostsee. Der hohe Kalkgehalt führt stellenweise zur Bildung von Kalktufflagern. Besonders markant sind die Quellmoore in den Hangmulden der Steilküste, die ebenfalls teilweise Kalktufflager aufweisen. Zwischen den Bachtälern sind west-ost-gerichtete Höhenzüge her ausgeformt (z. B. Lehmschöter und Kollicker Berge, Kieler Kämme). Der überwiegende Teil der Stubnitz-Waldrückenplatte ist mit weichselzeitlichem, kreidereichem Geschiebemergel (stellenweise auch Geschiebesand) bedeckt. Kreide steht nur relativ kleinflächig an der Oberfläche an. In der Küstenrandzone zwischen Saßnitz und Lohme ist sie an den durchschnittlich 50 m hohen Kliffs aufgeschlossen. Im südlichen und mittleren Abschnitt der Stubnitz-Küstenrandzone bildet angeschnittene Kreide steile Kliffs mit z. T. bizarren Verwitterungsformen (z. B. Wissower Klinken). Am Fuß der Kliffs angehäufter Abtragungsschutt wird in kurzer Zeit vom Meer aufgearbeitet. Kreidekliffs wechseln regelmäßig mit stärker abgetragenen, flacher geböschten Geschiebemergel- und Sandufern mit vorgelagertem Blockstrand ab (zwischen der Kreide eingefaltete ältere Geschiebemergel und interglaziale Sande). Der nördliche, nordostexponierte Küstenabschnitt der Stubnitz zeichnet sich durch abgeböschte alte Kreide- und Geschiebemergelufer aus, deren untere Teile jüngeren Abtragungen ausgesetzt sind. Bei der Stubbenkammer erheben sich fast senkrechte Kreidewände bis über 100 m über den Strand. Im Norden und Süden fällt die Stubnitz-Waldrückenplatte mit deutlicher Stufe (Eisschliffkante) gegen die nördliche und südöstliche Küstenrandzone ab. Diese vorgelagerten flachwelligen Plateaus aus Geschiebemergel und verschleppten Kreideschollen (mitunter an der Oberfläche anstehend oder durch Kreidebrüche aufgeschlossen) liegen in einem durchschnittlichen Niveau von 80 m. Die südöstliche Küstenrandzone grenzt mit steilen, noch weitgehend aktiven Kliffs an die Prorer Wiek. Die Nordküste Jasmunds hingegen ist weitgehend zur Ruhe gekommen und durch einen breiten Blockstrand geschützt. Die 10 m – Wassertiefenlinie in durchschnittlich etwa 500 m Entfernung vom Strand stellt den Grenzverlauf des Nationalparkes in der Ostsee dar. Damit sind wesentliche Teile der Schorre der Halbinsel Jasmund in den Nationalpark einbezogen. Im Westteil der Stubnitz existiert ein weit verzweigtes Netz von Entwässerungsgräben. Mit dem Herthasee und dem Smilenzsee hat der Nationalpark zwei ständig mit Wasser gefüllte Stillgewässer. Außerdem gibt es eine größere Zahl kleinerer Tümpel sowie wassergefüllte Kreidegruben im Westen des Nationalparkes.

Zahlreiche Bodendenkmäler in der Stubnitz zeugen von den einzelnen Phasen der vor- und frühgeschichtlichen Besiedlung in den Hochlagen der Halbinsel. Ersten nachhaltigen Einfluss auf das Gebiet hatte die neolithische Besiedlung ab 5 000 vor Heute. Mehrere Großsteingräber und Siedlungsfunde weisen auf lokale Rodungen und Auflichtungen der Eichenmischwälder hin. In der Bronzezeit (3 800 – 2 600 vor Heute) war das Gebiet offenbar stärker besiedelt. Davon zeugen 389 erhalten gebliebene Hügelgräber auf der Halbinsel Jasmund. Bis zur slawischen Besiedlung im 7. Jh. konnte der Wald auf der Hoch fläche wieder weitgehend regenerieren. Danach müssen im Umkreis der slawischen Burgwallanlagen wie bei der Herthaburg Rodungen erfolgt sein. Während des hochmittelalterlichen Landesausbaus (14. Jh.) wurde die Stubnitz nicht besiedelt. Nach der SCHWEDISCHEN MATRIKELKARTE von 1695 wurde der Wald der Stubnitz am Ende des 17. Jh. als Mittel- und Niederwald sowie zur Waldweide von den angrenzenden Gemeinden genutzt. Ferner wurde Buchenholz der Stubnitz in großem Umfang zu Holzkohle verarbeitet. Diese Nutzungen bewirkten zunehmende Walddevastierung, so dass im Laufe der Jahrhunderte wiederholt Holzordnungen zum Schutz der Wälder erlassen werden mussten, so in den Jahren 1586, 1671, 1722 und 1731. Waldweide wurde trotz Verbots der schwedischen Regierung von 1731 (die Stubnitz war landesherrlicher Besitz) bis weit in das 19. Jh. hinein betrieben, auch nachdem der Wald im Jahre 1815 unter preußische Verwaltung gekommen war. Um 1800 wurde zur Schonung des Waldes Torf in den Mooren des Gebietes gestochen. 1820 erfolgten die ersten Nadelholzaufforstungen in der Nähe des Baumhauses Schwierenz (anfangs Kiefer, später Weiß-Tanne, Lärche). 1834 wurde die Hochwaldbewirtschaftung mit 120-jährigem Buchenumtrieb eingeführt. In den Niederungen wurden Erlen in 20-jährigem Umtrieb bewirtschaftet und Eschen und Fichten angepflanzt. Seit 1857 erfolgte der Anbau von Eichen. In den Randlagen entlang der Küste sowie am westlichen Teil des Schloßberges und am Fahrenberg wurden die Buchenbestände plenterartig bewirtschaftet. Die Steilhangwälder an der Küste hingegen blieben vom Holzeinschlag weitgehend verschont. Im 20. Jh. wurde der Eichenanbau fortgesetzt. Ab 1941 wurden verstärkt Nadelbäume, vor allem Gemeine Fichte und Japanische Lärche, angepflanzt, obgleich der größte Teil der Stubnitz 1935 unter Naturschutz gestellt worden war. Nachdem am Kieler Bach ein Kreidebruch angelegt worden war, wurde 1926 von der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen der Antrag auf Erklärung der Küste und ihres Hinterlandes zum Naturschutzgebiet gestellt. Am 17. März 1929 wurde eine Polizeiverordnung für das Naturschutzgebiet „Jasmund“ und am 27. August 1935 eine zweite Schutzverordnung für das NSG „Jasmund“ erlassen, wodurch die forstliche Nutzung allerdings nicht eingeschränkt wurde. Nach 1945 erfolgte ein großflächiger Holzeinschlag im Rahmen von Reparationsleistungen, der den Buchenwald im Südostteil der Stubnitz (nördlich von Saßnitz) stark in Mitleidenschaft zog. Erst 1966 wurden insgesamt 256 ha als Totalreservat von jeglicher Bewirtschaftung ausgenommen (alle Steilhangwälder, Kieler Bachtal, Umgebung des Herthasees, Schloßberg u. a.).

Auf den reicheren Moränenstandorten des zentralen Stubnitz-Plateaus stockt ein Zahnwurz-Buchenwald. In der Krautschicht sind neben der Zwiebel-Zahnwurz Waldorchideen wie Wei ßes Waldvögelein und Nestwurz sowie Leberblümchen und Finger-Segge charakteristisch. In Küstennähe treten als seltenere Arten die Korallenwurz und der Blattlose Widerbart auf. Der Waldschwingel-Buchenwald nimmt in Hanglagen – an der Grenze von den ärmeren zu den mittleren Standorten – erhebliche Flächen ein. Die am stärksten ausgehagerten Kuppen tragen oft einen krummschäftigen, niedrigwüchsigen Buchenwald mit Blaubeere und Erdmoosen. Die Standorte des Blaubeer-Buchenwaldes wurden bevorzugt mit Fichten aufgeforstet. In luftfeuchter Lage, insbesondere in unmittelbarer Küstennähe und an Nordhängen, spielt die Blaubeere keine Rolle, dafür sind meist geschlossene Moosdecken mit dem Großen Gabelzahnmoos ausgebildet. Der Sauerklee-Buchenwald nimmt vorwiegend ebene Lagen mit besserer Wasserversorgung ein. Auf den Kreideböden stockt ein Waldgersten-Buchenwald. Am Rand der Stubnitz tritt auf flachgründigen Kreideböden ein Maiglöckchen-Buchenwald auf. Auf organischen Nassstandorten in Kessellagen stocken Walzenseggen-Erlenbruchwälder. An den größeren Bächen der Stubnitz treten an wenigen Stellen bachbegleitende Erlen- und Eschenwälder auf. Auf den lehmigeren Substraten wird die Erle von der Esche an den Bachrändern verdrängt. Der Bach-Eschenwald geht nicht selten in Quellwälder über. Diese Quellmoor-Erlenwälder stocken auf mächtigen Quelltorfen mit höherem Anteil organischer Substanz. Als Quellzeiger wurden hier das Gegenblättrige Milzkraut und Bitteres Schaumkraut relativ häufig gefunden. Quellmoor-Erlenwälder kommen hauptsächlich im Bereich der Oberläufe der Stubnitz-Bäche vor. Im Unterlauf der Bäche haben sich ebenfalls Quellmoore entwickelt, deren Substrat jedoch wesentlich mineralreicher ist. Hier dominiert die Esche, wobei die Erle nicht ganz fehlt. An der Nordküste der Halbinsel Jasmund reichen die Buchenwälder bis an die Hochwassergrenze. Die hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt hier den Efeu, der nahezu flächendeckend auftritt. Mit 249 derzeit bekannten Moosen ist der Nationalpark das mit Abstand bryologisch artenreichste Gebiet Mecklenburg-Vorpommerns. Zusammen mit der Granitz wurde die Stubnitz wegen ihrer überregionalen Bedeutung für die Moosflora als einziges Gebiet des deutschen Tieflandes in das „Register bedeutender bryologischer Fundorte Europas und Makaronesiens“ aufgenommen. Zu den Arten, die in Mecklenburg-Vorpommern nur in der Stubnitz vorkommen, zählen Jungermannia atrovirens, Metzgeria conjugata, Platydictya jungermannioides, Rhynchostegiella jaquinii, Seligeria calcarea sowie Trichostomum brachydontium, Orthotrichum gymnostomum, Amblyodon dealbatus und das massenhaft vorkommende Laubmoos Neckera crispa. Auf den östlich exponierten Küstenhängen treten Buchenwaldausbildungen mit einer Fülle von Wärme und Licht liebenden Waldpflanzen auf. Dazu gehören Orchideen, insbesondere das Fuchssche Knabenkraut, das Weiße Waldvögelein sowie seltenere Waldbäume wie Elsbeere und Eibe. In den Uferschluchten haben sich edellaubbaumreiche Waldbestände mit Berg-Ulme und Berg-Ahorn entwickelt. An geböschten Steilhängen sind Kalkbuchenwälder, Elsbeeren-Buchenbuschwälder, Wacholder-Hartriegelgebüsche, Leimkraut-Heilwurzsäume und Herzblatt-Löwenzahnfluren ausgebildet. Immer wieder treten auch offene Kreideschutthalden auf. Die Sukzession auf Moränenhängen wird von Huflattich und Weißem Straußgras eingeleitet, die schließlich eine lückige, relativ artenreiche Huflattich-Pionierflur bilden. An quelligen Stellen kann Riesen-Schachtelhalm Fuß fassen. Bei Stabilisierung des Steilhanges k ö nnen sich Sanddorngebüsche mit Zitter-Pappel und Hartriegel entwickeln. Die steilen Abbruchwände der Kreideküste sind, von einzelnen Moosen und Gallertflechten abgesehen, fast völlig vegetationslos. Der zumeist schmale Strand zwischen dem Fuß der Steilhänge und dem Meer ist fast völlig frei von höherer Strandvegetation. Ausgedehntere Flächen mit Salz-Binse, Milchkraut, Meerstrand-Dreizack, Gemeiner Strandsimse, Strand-Wegerich und Weißem Straußgras sind im Schutz des breiten Blockstrandes an der Nordküste von Jasmund ausgebildet. Der marine Teil des Nationalparkes stellt einen der exponiertesten und, hinsichtlich der auf der Schorre verfügbaren Substrate, differenziertesten Küstenabschnitte Mecklenburg-Vorpommerns dar. Das Benthal besteht aus ausgedehnten, von Algen und Miesmuschelbänken bedeckten Steinfeldern, die von anstehender Kreide durchragt werden und mit zunehmender Wassertiefe immer stärker mit deckenartigen Sandbänken, rippelförmigen Kieskörpern sowie Anreicherungen leerer Muschelschalen verzahnt sind. Auf der ostwärts rampenartig zur Saßnitzrinne abfallenden Schorre bewirken Stürme und Packeis episodisch bedeutende Abrasions- und Sedimentationsereignisse, daran gebunden sind Veränderungen in der Substrat- bzw. Benthosverteilung. Die Flachwasserbereiche werden im Winterhalbjahr regelmäßig von Lachsen und Meerforellen als Weidegründe genutzt, außerdem besitzt der Zuckertang Laminaria saccharina hier seine östliche Verbreitungsgrenze. In den Buchenwäldern brüten u. a. der Zwergschnäpper sowie in vergleichsweise hoher Dichte Trauer- und Grauschnäpper. Typische Vertreter der Tagfalter in den Buchenwäldern sind der Ahornspinner, die Haseleule und der Buchenspinner. Weitere bemerkenswerte Arten sind Watsonnalla cultraria, Nola confusalis, Xestia rhomboidea, Apamea epomidion, Lampropteryx suffumata und Paradarisa consonaria. Die hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt das Vorkommen boreo-montaner Arten wie Uniotype adusta, Trichosea ludifica, Autographa bractea, Colostygia olivata, Eupithecia immundata und Eupithecia actaeata. Unter den Laufkäfer-Arten der Wälder des Gebietes ist vor allem das Vorkommen des Kleinen Puppenräubers Calosoma inquisitor, einer auf Bäumen lebenden Art, erwähnens wert. Ebenso kommt hier der in alten Wäldern lebende Laufkäfer Carabus glabratus vor. In den NO-exponierten Schluchtwäldern des Nationalparkes Jasmund treten in der Nähe von Bachläufen oder in Verbindung mit Kalkquellmooren Feuchte liebende Käferarten auf, wie Agonum duftschmidi, A. afrum, Badister peltatus, B. dilatatus, B. sodalis, Oxypselaphus obscurus, Europhilus piceus, E. thoreyi, Pterostichus minor, Pt. nigrita, Pt. rhaeticus und Pt. diligens. Weniger beschattete, offene Ufer und Moore werden von Agonum marginatum, A. sexpunctatum, A. viduum, Oodes heliopioides, Chlaenius vestitus besiedelt. Im Kreidekliff brüten Mauersegler und Hausrotschwanz, die hier einen der wenigen Brutplätze außerhalb anthropogener Strukturen einnehmen. Ebenso existiert im Kreidekliff die vermutlich größte Mehlschwalben-Brutkolonie in Mecklenburg-Vorpommern (zeitweise um 800 Brutpaare). Aus der Schmetterlingsfauna des unmittelbaren Küstensaumes ist das Vorkommen von Chortodes morrisii von überregionaler Bedeutung, handelt es sich hier doch um den einzigen Flugplatz der Art in Deutschland und einen der wenigen in Europa überhaupt. Zu den Laufkäfern im Küstenbereich gehören Bembidion pallidipenne und Cicindela maritima sowie Bembidion saxatile, B. andreae polonicum, Nebria livida lateralis, Asaphidion pallipes und Paranchus albipes. Zu den Arten, die den montanen Charakter des Gebietes belegen, zählen Bembidion deletum und B. stephensi, Amara quenseli und A. ovata.

Der Zustand der küstennahen Bereiche des Nationalparks ist sehr gut. Die Küste ist nahezu uneingeschränkt der natürlichen Dynamik ausgesetzt, sie zählt zu den letzten Naturlandschaften Mitteleuropas. Der Zustand der küstenfernen Wälder ist befriedigend. Bis Mitte der 1990er Jahre erfolgten Eingriffe in die Buchenbestände. Ebenso existieren bis heute in erheblichem Umfang nichtstandortheimische Nadelbaumbestände. Der hohe Schalenwildbestand beeinträchtigt die natürliche Verjüngung der Buche. Die konsequente Umsetzung der Forsteinrichtung von 1997 wird zu einer schrittweisen Verbesserung der Situation führen. Notwendig ist außerdem eine drastische Reduzierung der Schalenwildbestände. Der Zustand eines großen Teils der Moore ist unbefriedigend, da sie unter Wassermangel leiden. Die Möglichkeiten der Wiedervernässung sind allerdings durch die Karsthydrologie häufig begrenzt.

Der Nationalpark gehört zu den meistbesuchten touristischen Anziehungspunkten an der Ostseeküste. Bei Hagen wurde am Rande des Nationalparks ein großer Parkplatz eingerichtet, der Ausgangspunkt für Wanderungen, insbesondere zum Königsstuhl, ist. Am Königsstuhl ist ein Besucher-Informationszentrum im Aufbau. Am Nordrand der Stadt Saßnitz beginnt der küstenparallel verlaufende Hauptwanderweg durch den Nationalpark.

 

 

 

 

Quelle: Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.): „Die Naturschutzgebiete in Mecklenburg-Vorpommern“, Schwerin, Demmler Verlag 2003, 720 S. – ISBN 978-3-910150-52-2. Mit freundlicher Genehmigung (c) Demmler Verlag

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