Das Grambower Moor

Das Grambower Moor

Unweit der Landeshauptstadt Schwerin befindet sich eines der bedeutendsten Regenmoore unseres Landes – das Grambower Moor. Es erstreckt sich über 567 ha. Hervorragend lassen sich hier sowohl die typischen Elemente eines Regenmoores als auch die Spuren des industriellen Abbaus nachvollziehen. Für aufmerksame Besucher bieten sich hier vielfältige Einblicke: Es sind zwei Moorseen zu entdecken, welche besonders an ihren Verlandungszonen ein großes Artenspektrum erlebbar machen.

Die für das heutige Erscheinungsbild des Grambower Moores entscheidende Nutzung war der Torfabbau, der mit dem Ausbau von Entwässerungsgräben begann. Bis in die 1890er Jahre wurde in großen Mengen Torf für Brennzwecke an die Stadt Schwerin geliefert. Bis zu 200 Arbeiter sollen im Sommer im Moor gearbeitet haben. Vor dem 2. Weltkrieg sollte das Moor als Bombenabwurfplatz für in Görries stationierte Kampfflugzeuge genutzt werden. Um dies zu verhindern, wurden im Jahre 1939 zunächst 313 ha des Moores als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde erneut Torf für Brennzwecke und zunehmend für gärtnerische Zwecke abgebaut.

Am 1. Januar 1994 begannen die Renaturierungsarbeiten durch eine 15 Mitarbeiter starke ABM. Träger der Maßnahme war der Förderverein, der im November 1992 gegründet wurde. Im Dezember 1994 erfolgte die Rechtsetzung von nunmehr 567 ha als Naturschutzgebiet. Der erste Flächenkauf der Stiftung Umwelt- und Naturschutz M-V erfolgte für das Grambower Moor. Im Jahre 1995 wurden über 175 ha erworben und gesichert. Im selben Jahr schlossen die Stiftung und der Förderverein eine Vereinbarung zur Pflege und Betreuung der Stiftungsflächen ab.

Derzeit befinden sich über 243 ha des Grambower Moores im Eigentum der Stiftung.
Heute ist das Grambower Moor ein Naturschutzgebiet, das zahlreiche seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Insbesondere die Ural-Ameise, die Knäkente mit Jungen, die Fransenfledermaus und die Hochmoor-Mosaikjungfer zählen zu den besonderen Bewohnern dieses einzigartigen Biotops.

Weitere Informationen zum Grambower Moor erhalten Sie hier!

 

Charakteristisches Tier: Die Hochmoor-Mosaikjungfer

So schön und einzigartig wie ihr Lebensraum sind auch ihr Name und ihre Lebensweise:

Die Hochmoor-Mosaikjungfer, die im Grambower Moor zu beobachten ist, gehört mit einer Flügelspannweite von bis zu 10,5 Zentimetern zu den größten Libellenarten Mitteleuropas. Der Brustabschnitt der Tiere ist graubraun gefärbt und besitzt bläuliche Streifen. Der Hinterleib der Männchen ist schwarz mit einer deutlichen meist gelblichen Zeichnung auf der Oberseite.

In den Monaten Juli bis September ist die Hochmoor-Mosaikjungfer sehr aktiv und ausschließlich an Hochmoorgewässern mit Torfmoos-Schwingrasen zu finden. Besonders am Vormittag sonniger Tage findet man die sonnenden Männchen auf Baumstämmen oder anderen senkrechten Strukturen.

Die zunehmende Zerstörung von Moorgewässern, insbesondere durch Trockenlegung, bedroht den Lebensraum dieser unvergleichlichen Art. Die sehr enge Bindung an Torfmoos-Schwingrasen schließt die Nutzung von anderen Moorhabitaten aus. Sie wird wegen ihres bedrohten Lebensraumes in der Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands in die Gefährdungskategorie 1 – Vom Aussterben bedroht – eingeordnet.

 

NaturSchutzPatenschaft für das Grambower Moor

Eine Patenschaft über z. B. jeweils 100 m² Moorfläche erhalten Sie für 10 € und über einen Hektar Moor für 1.000 €. Ihre Zustiftung erfolgt zugunsten des Grundkapitals der Stiftung und dient damit der langfristigen Sicherung Ihres Patengebietes.

Bitte im Überweisungsträger oder per E-Mail nach erfolgter Überweisung mitteilen:

• Aktion NaturSchutzPate
• Ihr Wunschpatengebiet
• Ihre Adresse für den Versand der Urkunde bzw. Spendenbescheinigung

 

Tipps für Besucher

• Auf dem Gut Grambow befindet sich eine durch den „Förderverein Grambower Moor“ e.V. konzipierte Dauerausstellung zum Grambower Moor.
• In Ortsnähe von Grambow beginnt auch ein schöner, als Rundweg mit Ausblick auf den See angelegter Moorlehrpfad. Bitte bleiben Sie im Interesse der ungestörten Naturentwicklung und zu Ihrer Sicherheit auf den Wegen! Geführte Wanderungen werden jährlich durch die Stiftung und den Förderverein „Grambower Moor e.V.“ organisiert.
• Eine Parkmöglichkeit finden Sie z. B. in Grambow vor der Hühnerfarm im Tannenburger Weg.

Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV

Mecklenburgstraße 7
19053 Schwerin

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